Walk & Talk mit Una
Una, eine Berner Sennenhündin im Präventionsteam
Die Präventionsarbeit in Schulen ist entscheidend für die Förderung des Wohlbefindens und der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. In den letzten beiden Jahren hat sich das Präventionsteam an der IGS-Stierstadt neuformiert und sich tierische Unterstützung geholt. So wird, neben dem klassischen Arbeiten mit dem langjährigen Schulhund Bobby, an der IGS Stierstadt nun auch im Bereich der Präventionsarbeit auf eine tiergestützte Hilfestellung zurückgegriffen.
Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positiven Wirkungen von Tieren, um Lern- und Entwicklungsprozesse bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Hunde sind dabei besonders beliebt, da sie eine starke emotionale Bindung zu Menschen aufbauen können und vielseitig einsetzbar sind.
Studien zeigen, dass Hunde positive psychosoziale Effekte auf Schülerinnen und Schüler haben. Ein Forschungsprojekt der University of British Columbia ergab, dass der regelmäßige Kontakt mit Hunden das Stressniveau von Schülern signifikant reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert (University of British Columbia, 2018).
Die Anwesenheit eines Hundes kann dabei helfen, Angstzustände abzubauen und das Selbstwertgefühl zu stärken. Diese Ergebnisse decken sich mit den Beobachtungen an der IGS-Stierstadt, wo Una, die Berner Sennenhündin, regelmäßig in den Schulalltag integriert wird. Ihre Anwesenheit hat merklich zur Reduktion von Stress und zur Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler beigetragen. Diese positiven Effekte werden auch durch die Studie von Beetz et al. (2012) bestätigt, die zeigt, dass Hunde die Oxytocin-Ausschüttung fördern, was zu einer Reduktion von Stress und Angst führt.
Im Rahmen eines Präventionsprogramms („Walk&Talk mit Una“) übernehmen die Schülerinnen und Schüler wechselweise die Verantwortung für Una. Sie führen sie aus, geben ihr Kommandos, spielen mit ihr, lernen mit ihr neue Tricks und sorgen für ihr Wohlbefinden. Diese Aufgaben fördern nicht nur Verantwortungsbewusstsein und Empathie, sondern stärken auch das Selbstvertrauen der Schüler, da sie spüren, dass Una auf ihre Fürsorge angewiesen ist.
Darüber hinaus tragen Hunde zu einer verbesserten Lernatmosphäre bei. Untersuchungen der Purdue University haben gezeigt, dass die Anwesenheit eines Hundes im Klassenzimmer die Motivation und Konzentration der Schüler erhöht (Purdue University, 2019). An der IGS-Stierstadt haben Hunde einen beruhigenden Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler, was zu einer ruhigeren und aufmerksamen Lernumgebung führt. Dies verbessert das Lernklima insgesamt und unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, sich besser zu konzentrieren und motivierter am Unterricht teilzunehmen. Diese Effekte werden durch weitere Studien bestätigt, die eine erhöhte Lernmotivation und Konzentrationsfähigkeit in Anwesenheit von Hunden nachweisen (Gee et al., 2010).
Quellen:
University of British Columbia (2018). "Study finds that therapy dogs can significantly reduce stress in students."
University of Lincoln (2017). "Research shows pets can improve children’s social skills and emotional well-being."
Purdue University (2019). "Dogs in the classroom boost students' learning and engagement."
Beetz, A., Uvnäs-Moberg, K., Julius, H., & Kotrschal, K. (2012). "Psychosocial and psychophysiological effects of human-animal interactions: The possible role of oxytocin." Frontiers in Psychology, 3, 234.
Julius, H., Beetz, A., Kotrschal, K., Turner, D., & Uvnäs-Moberg, K. (2013). "Haustiere – Die Bedeutung der Mensch-Tier-Beziehung für die Therapie." Hogrefe Verlag.
Gee, N. R., Crist, E. N., & Carr, D. N. (2010). "Preliminary evaluation of a school-based, animal-assisted reading program." Journal of Creativity in Mental Health, 5(4), 359-373.