Erfahrungen aus der Alternativwoche:
Persönliches Wachstum im Fokus an der IG Stierstadt
Inmitten der Hektik des Schuljahres brach an unserer Gesamtschule eine besondere Zeit an – die Alternativwoche vor den Osterferien. Nun, da die Schule sich in die wohlverdienten Ferien verabschiedet hat, bleiben wir zurück mit einem Kaleidoskop an Erinnerungen und Erfahrungen, die diese Woche zu einem unvergesslichen Höhepunkt des Schuljahres machten.
Die Atmosphäre während der Alternativwoche war geprägt von einer spürbaren Energie und Aufregung. Schon beim Betreten des Schulgeländes spürte man, dass etwas Besonderes in der Luft lag. Die Schülerinnen und Schüler strömten mit einem Lächeln im Gesicht und einem Funkeln in den Augen durch die Gänge, voller Vorfreude auf die kommenden Tage.
Was diese Woche so einzigartig machte, waren die vielfältigen Projekte und Aktivitäten, die den Schülern geboten wurden. Es war eine Zeit der Entfaltung und des Entdeckens, in der die Schülerinnen und Schüler ihre kreativen und intellektuellen Grenzen ausloten konnten. Von kreativen Workshops über herausfordernden sportlichen Wettbewerben bis hin zu Persönlichkeitsentwicklung und Gewaltprävention – jeder fand etwas, das sein Interesse weckte, ihn weiterbrachte und seine Leidenschaft entfachte.
Die Jahrgänge 8 bis 10 haben während der Projektwoche die Möglichkeit an aufregenden Fahrten teilzunehmen. In diesem Jahr standen Ziele wie Barcelona, Paris und Rauris auf dem Programm. Diese Fahrten boten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, neue Kulturen kennenzulernen, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen und unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Ob bei einem Streifzug durch die historischen Straßen von Barcelona, einem Besuch der berühmten Sehenswürdigkeiten von Paris oder beim Abenteuer auf den Skipisten von Rauris - die Fahrten waren eine wertvolle Ergänzung des Bildungsangebots an der IGS.
Die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren hatten aber auch die Möglichkeit, sich in verschiedene Projekte einzuwählen, die ihren individuellen Interessen entsprachen. Es war eine Zeit der Selbstfindung und der Entdeckung neuer Talente.
Im Projekt "Krieg und Frieden - Waffen nieder?", inspiriert vom Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend, wurde in dieser Woche die Friedenserziehung großgeschrieben. Im Rahmen dieses Projekts erforschten die Schülerinnen und Schüler intensiv das Thema Frieden. Zu Beginn der Woche besuchte Thomas Schwörer, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft, die Projektgruppe an der IGS und führte spannende Diskussionen und erklärte wesentliche Aspekte über Krieg und Frieden in der Welt. Weiter besuchten die Schülerinnen und Schüler die Sonderausstellung „Streit – eine Annäherung“ im Kommunikationsmuseum Frankfurt und stellten Parallelen zu Streitigkeiten zwischen Schülern und den Kriegen in der Welt her. Der engagierten Lehrerin Andrea Wolf war es ein Herzensanliegen junge Menschen mit der Auseinandersetzung dieses komplizierten Themas zu unterstützen: „Ständig werden die Jugendlichen mit neuen Kriegsschauplätzen in den Medien konfrontiert. Ich möchte Fragen beantworten und bei der Einordnung helfen. Wie gelingt Frieden, im Kleinen wie im Großen? Gibt es Muster bei der Entstehung von Kriegen, die sich in der Geschichte wiederholen?“ Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich interessiert und zugleich überwältigt von den verfahrenen Situationen in und äußerten sich besorgt: „Das müssten doch alle erfahren!“
Andere Projekte wurden von den Projektleitern als Reaktion auf den hohen Medienkonsum und die vielen „indoor“ Freizeitbeschäftigungen junger Menschen geplant: Das Projekt „Wandern im Taunus“ bot eine willkommene Gelegenheit, dem Schulalltag zu entfliehen, viel Zeit unter freiem Himmel zu verbringen und die Schönheit der Natur zu genießen. Beim Bike-Projekt erkundeten die Schüler die Umgebung auf zwei Rädern und stärkten gleichzeitig ihre Ausdauer und Fitness. Der sportliche Lehrer Ruven Leinberger versicherte, dass in dieser Woche viele persönliche Rekorde geradelt wurden. Bei einer Gesamtstrecke von 85km und täglichen Maximalstrecke von 30km, hatte kein Schüler bisher so viel Strecke auf seinem Rad zurückgelegt. Leinberger spricht begeistert von den überwundenen Herausforderungen: „Hier wurden die persönlichen Grenzen überwunden. Anders als im normalen Sportunterricht musste wirklich gekämpft werden, das war kein Spiel. Bei jeder Witterung musste in die Pedale getreten werden.“ Der Erfolg bei erreichtem Streckenziel belohnte dann das Durchhalten.
Kreative Köpfe fanden ihre Erfüllung bei Projekten wie „Design & Handwerk: Die Kunst des Möbelbaus“, bei dem eigene Möbelstücke explizit Wandregale im Bauhaus-Stil entworfen und in Holz eigenhändig von den Schülerinnen und Schülern gebaut wurden. Der Lehrer Lukas Engelking verwies auf die konzentrierte Arbeit während der Projektwoche, die viele junge Menschen gar nicht gewohnt seien. Die schnelle Medienkonsum habe die Jugendlichen verändert und die Ausdauer an einem Projekt länger zu arbeiten würde oft fehlen. Die Aufgaben waren handwerklich anspruchsvoll und verlangten Fleiß und Genauigkeit, ließen letztlich aber ein wunderbares Produkt entstehen, auf das die Schülerinnen und Schüler auch stolz sein konnten. Engelking sprach aus eigener Erfahrung: „Ich habe selbst noch ein Möbelstück, das ich in der achten Klasse einst fertigte. Das sind Möbel fürs Leben!“
Andere Projekte setzten sich chemisch und gesellschaftskritisch mit dem Thema Schönheit auseinander, stellten eigene Kosmetikprodukte her und hinterfragten die toxische Wirkung von Schönheitsidealen damals und heute auch mit Hinblick auf die sozialen Medien.
Ein weiteres Highlight waren Projekte wie das zu Biodiversität und Artenschutz, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung des Erhalts der biologischen Vielfalt erforschten. Besuche im Opel Zoo, im Palmengarten und im Senckenberg Museum erweiterten nicht nur den Horizont, sondern sensibilisierten auch für Umwelt- und Artenschutz.
Diese Projekte waren nicht nur eine Quelle der Freude und Inspiration, sondern boten auch zahlreiche pädagogische Vorteile. Die Schüler lernten nicht nur durch das praktische Tun, sondern auch durch das gemeinsame Erleben und die reflektierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen. Die Projekte förderten die soziale und emotionale Entwicklung der Schüler, stärkten ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit und förderten gleichzeitig ihre Kreativität und ihr Problemlösungsvermögen.
In dieser Woche geht es nicht nur darum, was im Lehrplan steht, sondern auch darum, was im Leben wirklich zählt. Die Alternativwoche an unserer Gesamtschule bietet eine einzigartige Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, über den traditionellen Unterricht hinauszugehen und wichtige soziale Interaktionen zu erleben, Initiative zu zeigen, Selbstständigkeit zu entwickeln und ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Durch die Vielfalt der Projekte und Aktivitäten werden sie dazu ermutigt, ihre eigenen Stärken und Talente zu entdecken und zu entfalten. In dieser Woche wird eindrucksvoll demonstriert, dass Schule nicht allein ein Ort des vielfältigen Lernens ist, sondern auch eine einzigartige Gelegenheit bietet, Schlüsselkompetenzen zu entwickeln, die entscheidend für den Erfolg im Leben sind.
Und so verabschiedet sich die Schulgemeinde der IGS Stierstadt nun in die Osterferien, mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Herzen voller Dankbarkeit für eine Woche voller Gemeinschaft und persönlicher Entwicklung.
Unsere Barcelonafahrt
Ein Text von Leonie Kaluza und Precious Olaniyan (10B)
Eine atemberaubende Reise Gerade noch geregnet und im nächsten Moment Sonne mit 30°. Am 17.03.2024 sind wir, ein Teil der neuner und zehner Spanischkurse, 17 Stunden lang mit dem Bus vom Stierstädter Busbahnhof an der IGS Stierstadt abgefahren. Das Ziel, Barcelona. Endlich angekommen in Barcelona haben wir uns auf unsere Zimmer verteilt und uns ready für das bevorstehende Besichtigen der Sagrada Familia gemacht. Die Sagrada Familie ist eine noch nicht fertiggebaute Kirche. Sie ist Spaniens größte Kirche und ein atemberaubendes Werk des 1926 verstorbenen Künstlers Antoni Gaudi. Seine Kunst hat uns auf unserer gesamten Reise begleitet. Nachdem wir uns auf den Weg zum berühmten Plaza de Catalunya gemacht haben, haben wir uns in Gruppen aufgeteilt, um eigenständig Eindrücke von der Stadt zu erhalten. Am nächsten Tag in aller Früh haben wir uns auf dem Weg gemacht, um gemeinsam an einer Tour mit einer Katalanin, welche mit uns viele Informationen über Barcelona und dessen historische Hintergründe geteilt hat, teilzunehmen. In besagter Tour haben wir weitere Kunstwerke vom bereits erwähnten Antoni Gaudi kennengelernt, sowie mehrere Stopps bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie dem Olympia Stadion, gemacht. Ein wichtiger Aspekt, der durch die Tour sehr deutlich herausgestochen ist, war das massive Ungleichgewicht zwischen der Wirtschaft und der des kulturellen und geschichtlichen Disputs zwischen Katalonien und Spanien. Am Mittwoch haben wir uns die Stadt Girona angesehen. Eine kulturelle und lebensfrohe Stadt in der wir uns die Kathedrale von Girona und ihre berühmte Treppe angeguckt haben. Auf ihr wurde ein Ausschnitt aus der Serie Game of Thrones gedreht. Später waren wir auf dem Markt Boqueria in der wir kulinarische Gerichte und Spezialitäten probieren konnten. Einige Stunden später sind wir ins Hard Rock Café gegangen um dort zusammen die legendären Burger zu probieren. Am letzten Tag unserer wunderschönen Spanienreise haben wir noch den atemberaubenden Park Güell besichtigt, der ebenfalls von Antoni Gaudi designt wurde. Der Park ist ein von exotischen Pflanzen umgebener Ort. In unserer Freizeit haben wir in kleinen Gruppen unsere eigenen Erfahrungen mit der Stadt, ihrem Essen, ihrem kulturellen und lebhaften Alltag gemacht. Abschließend kann man sagen, dass wir gemeinsam eine schöne, coole und trotzdem lehrreiche Zeit hatten, für die wir uns bedanken wollen.